26. April 2004
Opel erweitert Palette der Erdgas-Fahrzeuge
Weltpremiere in Leipzig: Opel-Studie Combo Tour 1.6 CNG
Der grosse Erfolg der beiden bisher produzierten Erdgas-Fahrzeuge
Zafira
1.6 CNG
und Astra Caravan 1.6 CNG
veranlasst Opel, ein drittes Erdgas-Fahrzeug ins Programm zu nehmen. Anlässlich
der 14. Auto Mobil International (AMI) in Leipzig im April 2004 präsentierte die
Opel-Tochter OSV
(Opel
Special
Vehicles)
die seriennahe Studie eines Opel Combo Tour 1.6
CNG
(Compressed
Natural
Gas),
der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2005 auf den Markt kommt.
Wie der Zafira
1.6 CNG
und der Astra Caravan 1.6 CNG
besitzt auch der Combo 1.6 CNG
neben drei Gastanks mit 19 Kilogramm beziehungsweise 110 Litern Volumen eine
14-Liter-Benzinreserve. Vorteil des innovativen
monovalentplus-Konzepts:
Geht das Gas in den Tanks zur Neige und ist keine Erdgastankstelle in der Nähe,
kann der Fahrer vom Cockpit aus auf die Versorgung mit Benzin umschalten. Der
Aktionsradius des CNG-Combo
steigt damit von 400 auf rund 550 Kilometer. Dank der einzigartigen, Platz
sparenden Unterflurbauweise der Tankanlage bietet der Combo 1.6
CNG
das gleiche grosszügige Platzangebot (maximaler Laderauminhalt: 2.695 bis 3.050
Liter) wie die Combo-Modelle mit Benzin- oder Dieselmotor.
Das 1.6 CNG-Triebwerk
basiert auf dem bekannten 1,6-Liter-ECOTEC-Benzinmotor und leistet 71 kW (97 PS)
bei einem maximalen Drehmoment von 140 Newtonmetern. Das Aggregat wurde für den
Erdgasbetrieb optimiert und weist je eine Einspritzbank für Erdgas und für
Benzin auf. Erdgas ist mit 130 Oktan deutlich klopffester als Benzin. Um den
Wirkungsgrad entsprechend zu erhöhen, setzt Opel daher auf die maximale
Effizienz im Erdgasbetrieb und hob die Verdichtung auf 12,5:1 an. Bei aller
Sparsamkeit realisiert der Combo1.6
CNG
flotte Fahrleistungen: Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 166* km/h, der Spurt
von Null auf 100 gelingt in 14* Sekunden (*vorläufige Werte).
Die Unterflurtanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 110 Litern oder 19
Kilogramm gestatten eine Reichweite von etwa 400 Kilometern. Mit dem
Benzin-Reservetank steigt der Aktionsradius des Combo 1.6
CNG
sogar auf rund 550 Kilometer. Der Wechsel von Erdgas- auf Benzinbetrieb erfolgt
über einen Schalter in der Mittelkonsole oder auch automatisch, sobald
beispielsweise das Erdgas zur Neige geht. Gleichzeitig schaltet das System auf
den betreffenden Druck- oder Benzinstandgeber um, so dass die Tankuhr immer die
Treibstoffreserven in der jeweils aktiven Betriebsart anzeigt. Ein
Universal-Füllstutzen ermöglicht auch in Ländern mit anders genormten
Erdgastankstellen (zum Beispiel Italien) eine Betankung ohne Adapter. Neben
Erdgas kann der Combo 1.6 CNG
auch mit Biogas betrieben werden.
Auch beim Thema Sicherheit zeigt sich der Combo 1.6
CNG
bestens gerüstet: Die gesamte Tankanlage ist am Unterboden mit stabilen
Stahlspannbändern befestigt, zusätzlich werden die Tanks durch eine
Unterbodenverkleidung geschützt. Die Gasbehälter, die jeweils über ein eigenes
Ventil verfügen, sind aus hochfestem Stahl gefertigt, die Gasleitungen aus
rostfreiem Edelstahl. Durch die Lage der Gastanks ausserhalb des
Aufprallbereichs ist eine bestmögliche Sicherheit für Passagiere und Umgebung
gewährleistet.
Im Übrigen ist Erdgas bei einem Crash potenziell sicherer als Benzin: Da es
leichter als Luft ist, verflüchtigt sich Gas beim Austritt sofort, und mit 650
Grad Celsius ist die Zündtemperatur zudem wesentlich höher als die von Benzin.
Die Verbotsschilder in Parkhäusern, die mit Gas betriebenen Fahrzeugen die
Einfahrt verbieten, braucht der Fahrer eines Opel-Modells mit
CNG-Antrieb
nicht zu beachten. Das Einfahrverbot gilt ausschliesslich für Fahrzeuge mit
Gasantrieb, deren Treibstoff schwerer als Luft ist, etwa Flüssiggas. Durch die
hohen Sicherheitsstandards gibt es für Erdgasfahrzeuge bei den vorgeschriebenen
Hauptuntersuchungen durch den TÜV keine Unterschiede; lediglich die Gasbehälter
müssen gesondert alle zehn Jahre geprüft werden.
Die Installation der kompletten Gasanlage in die entsprechenden Serienfahrzeuge
erfolgt bei der Opel Special
Vehicles GmbH (OSV)
in Rüsselsheim. Das im Januar 2000 gegründete Tochterunternehmen der Adam Opel
AG mit derzeit rund 350 Mitarbeitern fertigt seit 2002 Opel
Erdgas-Serienmodelle. Zu den weiteren
OSV-Produkten
gehören sportliche OPC-Modelle,
der Umbau von Behörden- und Sonderfahrzeugen wie Polizei-, Fahrschulautos oder
Taxis sowie diverse Individualisierung von Opel-Serienmodellen. Allein im Jahr
2003 wurden mehr als 56.000 Opel-Umbauten bei der
OSV
GmbH vorgenommen.
Die CNG-Modelle
sind Teil einer Dreifach-Strategie, mit der Opel bis zum Jahr 2008 die
Kohlendioxid-Emissionen in der Neufahrzeug-Flotte auf 140 Gramm pro Kilometer
verringern möchte. Neben der Optimierung bewährter Technologien und der
Entwicklung serientauglicher Fahrzeuge mit Wasserstoff gespeistem
Brennstoffzellenantrieb spielt der Einsatz von alternativen Treibstoffen wie
Erdgas dabei eine wichtige Rolle.
OSV-Geschäftsführer
Stefan Schrahe:
„Mit dem Combo 1.6 CNG
wollen wir unseren Kunden künftig ein zusätzliches Angebot unterbreiten, wie es
derzeit kein anderer Hersteller vorweisen kann. Seine innovative Technik macht
ihn zu einem besonders sauberen und wirtschaftlichen Fahrzeug, ohne dabei
Einschränkungen bezüglich der Alltagstauglichkeit oder beim Raumangebot in Kauf
nehmen zu müssen.“