3. Mai 2004
Dauertest für Wasserstoff-Fahrzeug HydroGen3
„Opel Fuel Cell Marathon“: Im
Brennstoffzellen-Auto durch Europa
10.000 km und 14 Länder:
Langstreckenfahrt von Hammerfest nach Lissabon
Biel. 10.000 Kilometer ohne einen Tropfen Benzin und völlig emissionsfrei – zu
dieser einzigartigen Langstreckenfahrt startet heute in Hammerfest (Norwegen)
das Brennstoffzellen-Fahrzeug „HydroGen3“. Nach dem Auftakt in der nördlichsten
Stadt Europas und einer fast sechswöchigen Reise durch insgesamt 14 Länder
werden dann die portugiesische Hauptstadt Lissabon und das Cabo da
Roca,
der westlichste Punkt des Kontinents, die Endpunkte des „Opel
Fuel
Cell
Marathon − powered
by
GM“ sein. Mit diesem Härtetest erproben General Motors (GM) und Opel erstmals
die Alltagstauglichkeit und Dauerhaltbarkeit ihres Wasserstoff-Automobils über
eine grosse Distanz auf öffentlichen Strassen.
Den Hintergrund dieser „Test-Tortur“ mit 20 durchschnittlich 500 Kilometer
langen Tagesetappen erläutert Dr. Udo Winter, Chefingenieur von GM
Fuel
Cell
Activities
(GM FCA)
im deutschen Mainz-Kastel: „Der HydroGen3 ist noch ein Prototyp mit vielen
handgefertigten Komponenten. Dennoch wollen wir uns der Aufgabe stellen, ein
solches Experiment mit all seinen Risiken öffentlich durchzuführen.“ Zu den
Unwägbarkeiten gehören neben den unterschiedlichsten Strassenverhältnissen unter
anderem Temperaturdifferenzen von über 40 Grad Celsius, Passfahrten in den Alpen
oder auch heftige Platzregen am Mittelmeer.
Der aussergewöhnliche Versuch wird in den 14 Grossstadt-Stationen der
Marathon-Tour von einer mobilen Ausstellung begleitet, die über Themen rund um
den Brennstoffzellen-Antrieb und den Energieträger Wasserstoff informiert.
Ausserdem geben Fachleute aus dem Brennstoffzellen-Entwicklungszentrum im Rahmen
eines Fachvortrags an den jeweiligen Universitäten einen Überblick über den
Stand der Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Technologie. Angefahren werden bei
dem Dauertest neben den Start- und Zielorten die Städte Oslo (Norwegen),
Göteborg (Schweden), Kopenhagen (Dänemark), Hamburg (Deutschland), Amsterdam
(Niederlande), Brüssel (Belgien), London (England) Paris (Frankreich), der
Opel-Stammsitz Rüsselsheim (Deutschland),
Zürich (Schweiz),
Salzburg (Österreich), Turin (Italien) und Madrid (Spanien).
Brennstoffzelle erzeugt aus
Wasserstoff Energie für Elektromotor
Das Herzstück des Marathon-Automobils, die Brennstoffzelle des HydroGen3, ist
ein kompaktes und hoch effizientes Kraftwerk, das samt Elektromotor und
Nebenaggregaten komplett unter die Fronthaube passt. Die 15 Hauptbaugruppen des
Antriebs sind zu einem Modul zusammengefasst. Dadurch können die einzelnen
Elemente wie bei einem herkömmlichen Verbrennungsmotor-Antrieb vormontiert und
dann gemeinsam bei der „Hochzeit“ von unten in die Karosserie eingepasst und
verschraubt werden. Durch dieses ausgeklügelte
Packaging
bietet das auf dem Opel Zafira
basierende Wasserstoff-Fahrzeug Platz für fünf Passagiere und deren Gepäck. Die
von GM FCA
entwickelte Brennstoffzelle (englisch:
Stack)
erzeugt aus Wasserstoff, der in flüssiger Form im Tank mitgeführt wird, die
elektrische Energie zum Antrieb des Elektromotors. Er leistet 60 kW/82 PS,
verfügt über ein maximales Drehmoment von 215 Nm, beschleunigt das
Brennstoffzellen-Automobil nahezu geräuschlos in rund 16 Sekunden von Null auf
Tempo 100 und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Am Steuer des HydroGen3 sitzen keine speziell geschulten Testfahrer, sondern
Journalisten und Prominente aus den einzelnen Ländern. Dr. Byron
McCormick,
Executive
Director
von GM Fuel
Cell
Activities:
„Die Fahrerwahl zeigt, dass unser Experiment unter ganz realistischen
Bedingungen stattfindet. Diese
Alltagserfahrungen stellen eine
wichtige Ergänzung der bisherigen Testergebnisse dar. Gleichzeitig unterstreicht
diese Fahrt den stetigen Fortschritt, den wir bei der Entwicklung von
Brennstoffzellen-Automobilen erzielen.“
Die Umsetzung aus dem reinen Forschungsstadium in die Praxis gelang GM
FCA
innerhalb weniger Jahre. Der HydroGen3 mit seiner kompakten Fahrzeugarchitektur
und seiner in vielen Tests und Bewährungsproben gezeigten Leistungsfähigkeit ist
der beste Beweis dafür. Bisher haben die rund 20 Versuchsträger insgesamt
155.000 Validierungs-Kilometer
in aller Welt zurückgelegt. Dabei absolvierten sie unter verschiedensten
Klimabedingungen 132 unterschiedliche Testprozeduren. Dazu zählten
beispielsweise eine Wintererprobung bei minus 15 Grad Celsius in den Schweizer
Alpen und ein Stadtverkehrtest auf den Strassen der smogbelasteten Stadt Los
Angeles. Ausserdem bewähren sich mehrere HydroGen3-Fahrzeuge seit Monaten im
Alltagseinsatz in der japanischen Millionenmetropole Tokio und der
amerikanischen Hauptstadt Washington.
GM will ab 2010 Automobile mit
emissionsfreier Technologie verkaufen können
In die Entwicklung des Brennstoffzellen-Antriebs haben GM und Opel bisher über
eine Milliarde Dollar investiert. Und zwar mit dem Ziel, ab dem Jahr 2010
Fahrzeuge mit der emissionsfreien Technologie verkaufen zu können. Larry Burns,
GM Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Planung: „Nur wenn wir ein hohes
Fahrzeugvolumen erreichen, werden die Vorteile der Brennstoffzellen-Technologie
für die Umwelt und ihr Beitrag zur Schonung der begrenzten fossilen
Energiereserven zum Tragen kommen. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund
einer prognostizierten Zunahme der globalen Motorisierung von heute 775
Millionen auf 1,1 Milliarden Fahrzeuge im Jahr 2020. Notwendige Voraussetzung
für den Erfolg von Brennstoffzellen-Fahrzeugen ist allerdings, dass zur
Markteinführung ein flächendeckendes Netz von Wasserstoff-Tankstellen
existiert.“
Zum Zeitpunkt der Serienreife wird der Brennstoffzellen-Antrieb eine
Dauerhaltbarkeit haben, die eine Fahrtstrecke von rund 160.000 Kilometern
garantiert. Auch bei den Kosten soll es dann keine Unterschiede mehr zu
herkömmlichen Autos geben. Ziel sind 50 Dollar pro Kilowatt Nennleistung des
Antriebs – ein Betrag, der den Kosten von Verbrennungsmotor-Antrieben
entspricht. An der Umsetzung dieser Ziele
arbeiten die rund 600
Wissenschaftler und Ingenieure des 1997 von GM und Opel gegründeten
Brennstoffzellen-Entwicklungszentrums an fünf Standorten mit unterschiedlichen
Schwerpunkten. Geforscht, entwickelt und erprobt wird dabei in Warren im
US-Bundesstaat Michigan, in
Torrance (Kalifornien) und
Rochester (New York) sowie in Mainz-Kastel (Deutschland) und Tokio (Japan).
Unterstützt wird der „Opel Fuel
Cell
Marathon - powered
by
GM“ durch die Unternehmen Linde AG und Shell
Hydrogen
B.V.
Weitere Informationen zum
„Opel Fuel Cell Marathon − powered by GM“ finden Sie unter
www.marathon.gm.com.
Wo und wann der „Opel Fuel
Cell Marathon – powered by GM“ Station macht
Hammerfest (Norwegen) 03. Mai 2004
Oslo (Norwegen) 07. Mai 2004
Göteburg
(Schweden) 10. Mai 2004
Kopenhagen (Dänemark) 12. Mai 2004
Hamburg (Deutschland) 14. Mai 2004
Amsterdam (Niederlande) 17. Mai 2004
Brüssel (Belgien) 18. Mai 2004
London (England) 20./21. Mai 2004
Paris (Frankreich) 24. Mai 2004
Rüsselsheim / Darmstadt (Deutschland) 26. Mai 2004
Zürich (Schweiz) / ETH 28. Mai
2004
Salzburg (Österreich) 02. Juni 2004
Turin (Italien) 04. Juni 2004
Zaragoza (Spanien) 07. Juni 2004
Madrid (Spanien) 08. Juni 2004
Lissabon (Portugal) 09. Juni 2004
Cabo da Roca
(Portugal) 11. Juni 2004